Ein Anwalt für Verkehrsrecht kann die Rettung sein

Von Anh P.

Letzte Aktualisierung am: 22. Dezember 2023

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Es ist bei einem Bußgeldbescheid ratsam, sich an einen Anwalt für Verkehrsrecht zu wenden.

Anwälte für Verkehrsrecht als Problemlöser

Zum Verkehrsrecht einen Anwalt kontaktieren: Das kann sich lohnen.
Zum Verkehrsrecht einen Anwalt kontaktieren: Das kann sich lohnen.

Jeder, der nach einem Verkehrsunfall ein Problem hat oder einen Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid erwägt, hat die Möglichkeit, sich an einen Rechtsanwalt für Verkehrsrecht zu wenden. Ein Anwalt dieser Kategorie besitzt spezialisierte Kenntnisse, die bei Problemen im Bereich des Straßenverkehrs besonders hilfreich sind.

Oft wird auch der Begriff Verkehrsanwalt genutzt, dieser ist jedoch irreführend.

Juristen verstehen unter diesem Begriff einen Anwalt, der direkt am Wohnort seiner Mandanten seine Arbeit ausübt. Anwalt für Verkehrsrecht ist die juristisch richtige Bezeichnung. Dieser Ratgeber klärt über die Ausbildung, die Fortbildungsmaßnahmen und die Standards auf, die Rechtsanwälte für Verkehrsrecht erfüllen müssen. Nicht zuletzt wird die Position des Fachanwalts genau betrachtet.

FAQ: Anwalt für Verkehrsrecht

Welche Ausbildung muss ein Anwalt für Verkehrsrecht absolvieren?

Informationen zur Ausbildung haben wir hier zusammengetragen.

In welchen Situationen ist ein Verkehrsanwalt hilfreich?

Die Dienste eines Anwalts für Verkehrsrecht können Sie zum Beispiel bei der Schadensregulierung infolge eines Unfalls oder bei fehlerhaften Bußgeldbescheiden in Anspruch nehmen.

Ist der Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid auch ohne einen Anwalt möglich?

Grundsätzlich benötigen Sie für einen Einspruch keinen Anwalt. Allerdings kann dieser das ganze Unterfangen erleichtern und direkt im Vorfeld eine Einschätzung zu Ihren Erfolgsaussichten abgeben.

Ein guter Anwalt im Verkehrsrecht werden – Die Ausbildung

Ein Verkehrsrechtsanwalt muss zunächst ein Studium der Rechtswissenschaften erfolgreich absolvieren, das ist die Grundvoraussetzung. Während seiner Zeit an der Universität lernt er Gesetze und Rechtsnormen sowie deren Anwendung kennen. Nach neun Semestern wird das erste Staatsexamen abgelegt, welches bei Bestehen zur Tätigkeit in firmeninternen Rechtsabteilungen oder bei Behörden befugt.

Nach den folgenden zwei Jahren, die als Referendariat bezeichnet werden (insofern eine Referendariatsstelle erlangt wurde), kann das zweite Staatsexamen abgelegt werden. Erst dann kann der ausgebildete Rechtswissenschaftler als Rechtsanwalt oder Staatsanwalt arbeiten.

Doch wie wird aus einem zugelassenen Rechtsanwalt ein spezialisierter Fachanwalt für Verkehrsrecht? Dieser muss dafür einen Fachanwaltslehrgang im Verkehrsrecht absolvieren. Der um die 2000 Euro teure Lehrgang vermittelt alle nötigen theoretischen Kenntnisse, die ein spezialisierter Anwalt für Verkehrsrecht benötigt. Daraufhin müssen drei Klausuren bestanden werden, bevor schließlich der begehrte Fachanwaltstitel verliehen wird.
Ein Autounfall ist geschehen? Ein Anwalt für Verkehrsrecht kann Ihnen weiterhelfen.
Ein Autounfall ist geschehen? Ein Anwalt für Verkehrsrecht kann Ihnen weiterhelfen.

Ein Fachanwalt für das Verkehrsrecht muss in Deutschland neben den bestanden Prüfungen auch noch weitere Standards erfüllen. So muss er mindestens 160 themenspezifische Fälle bearbeitet haben. Davon müssen mindestens 60 Fälle vor Gericht stattgefunden haben und fünf Fälle müssen jeweils aus dem Verkehrszivilrecht und dem Versicherungsrecht stammen. Weiterhin muss er sich in mindestens fünf Fällen mit Verkehrsordnungswidrigkeiten und in weiteren fünf Fällen mit der Fahrerlaubnis befasst haben.

Ein Fachanwalt bietet durch die abgelegten Prüfungen und die vorgewiesene Arbeitserfahrung ein hohes Maß an Kenntnissen an. Das bedeutet aber nicht, dass ein Rechtsanwalt, der sich auf ein Thema spezialisiert hat, nicht genauso hilfreich sein kann.

Fortbildungsmaßnahmen

Damit ein Anwalt für Verkehrsrecht bei Themen wie Bußgeld und Fahrerlaubnis stets up to date bleibt, ist er verpflichtet, an jährlichen Fortbildungsmaßnahmen teilzunehmen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der betreffende Jurist stets über aktuelle Urteile und Gesetze informiert ist. Das sorgt wiederum dafür, dass sich seine Mandaten gleich besser aufgehoben fühlen.

Die Aufgaben eines Anwalts im Verkehrsrecht

Spezialisiert sich ein Rechts- oder ein Fachanwalt auf dieses Themengebiet, gibt es bestimmte Aufgaben, denen er sich immer wieder stellen muss. Besonders typische Beispiele sind:

  • Der Autounfall: Kommt es zum Unfall oder gar einer Fahrerflucht, kann der Rechtsanwalt seine Mandaten zu ihrem Recht beraten und auch, falls eine Anklage besteht, verteidigend an ihrer Seite stehen.
  • Die MPU: Gibt es Probleme mit der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung, kann ein spezialisierter Rechtsanwalt aus dem Verkehrsrecht der beste Ansprechpartner sein. Auch dann, wenn ein Fahrverbot in eine Geldstrafe umgewandelt werden soll, sind Verkehrsrechtsanwälte wertvolle Verbündete.
  • Das Bußgeldverfahren: Das Thema Bußgeld ist ein echter Dauerbrenner bei Anwälten, die sich das Verkehrsrecht ausgesucht haben. Gerade dann, wenn der Führerschein entzogen werden soll oder das Bußgeld extrem hoch ist, wählen viele den Weg zum rettenden Verteidiger.

Über den Autor

Autor
Anh P.

Anh hat eine journalistische Ausbildung absolviert und verstärkt unsere Redaktion seit 2018. Ihre Ratgeber befassen sich u. a. mit Verkehrsverstößen, Fragen zum Bußgeldverfahren und Tipps zur Fahrzeugpflege. Außerdem verfasst sie Pressemitteilungen und unterstützt uns als Lektorin.

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Ein Anwalt für Verkehrsrecht kann die Rettung sein
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Kommentare

  1. Birgit W. sagt:

    Nachtrag: Hätte Sie meinen Einwand nicht berücksichtigen müssen????

  2. Birgit W. sagt:

    Hallo
    ich habe mal eine Frage: Ich wurde gerade verdonnert, weil ich meine Malteser immer ohne Leine laufen lasse. Nun soll einer der Hunde eine Frau angeblich ins Hosenbein gebissen haben. Verurteilt wurde ich nach dem neuen Hundegesetz. ich hatte in meinem Einspruch schriftlich mitgeteilt, dass es ungerecht ist und ich nach dem Gesetz Tiere im Verkehr verurteilt werden möchte.
    Leider hat mir die Richterin ständig über den Mund gefahren und behauptet, dieses Entscheidungsrecht hätte ich aber nicht…. sie zwang mich letztendlich meinen Einspruch zurückzunehmen, sonst hätte sie es als vorsätzliches Vergehen doppelt so teuer geahndet. Dieser „Erpressung“ habe ich leider spontan nachgegeben… Was halten Sie als Anwalt davon? Das Hundegesetz ist doch eigentlich nicht rechtens, da es ja bereits das Gesetz Tiere im Straßenverkehr gibt, oder?!

    1. bussgeldkatalog.net sagt:

      Hallo Birgit W.,

      wir dürfen keine Rechtsberatung geben. Ein Anwalt kann Ihnen in diesem Fall weiterhelfen.

      – Die Redaktion

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