Schwanger Motorradfahren: Ist dies risikolos möglich?

Von Anh P.

Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

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Vorschriften zum Motorradfahren mit Schwangerschaftsbauch

Muss eine Frau auf das Motorradfahren in der Schwangerschaft verzichten?

Muss eine Frau auf das Motorradfahren in der Schwangerschaft verzichten?

Wer in seiner Freizeit eine leidenschaftliche Bikerin ist, möchte auch in der Schwangerschaft ungern auf das Motorradfahren verzichten. In diesem Ratgeber erfahren Sie, unter welchen Umständen sich Schwangerschaft und Motorradfahren vertragen und in welchen Fällen Sie das Motorrad besser stehen lassen sollten.

Ist eine Frau schwanger, muss sie auf viele liebgewonnene Gewohnheiten verzichten, um ihr ungeborenes Kind vor den schädlichen Einflüssen zu schützen und ihm ein Heranwachsen unter den bestmöglichen Bedingungen zu ermöglichen. Dass Alkohol, Zigaretten und Kaffee Kinder während dieser Entwicklungsphase irreparablen Schaden zufügen können, ist heutzutage allgemein bekannt.

Doch wie verhält es sich in der Schwangerschaft mit dem Motorradfahren? Ist dies ohne Risiko für das Baby möglich oder sollten Sie, wenn Sie schwanger sind, besser das Motorradfahren unterlassen? Diese Fragen soll Ihnen der folgende Ratgeber beantworten.

Ist das Motorradfahren in der Schwangerschaft erlaubt?

Zunächst einmal gibt es kein Gesetz, das Schwangeren verbietet, Motorrad zu fahren. Es liegt also im Ermessen der Frau, ob sie schwanger Motorrad fahren möchte. Prinzipiell spricht nichts gegen eine Spritztour, wenn die Schwangerschaft ohne weitere Komplikationen verläuft.

Sie sind schwanger, aber das Motorradfahren wollen Sie dennoch nicht aufgeben? Dann sprechen Sie am besten mit Ihrem Frauenarzt über das Thema. Wenn er keine Bedenken hat, können Sie guten Gewissens weiterhin Ihrem Hobby nachgehen.

Die werdende Mutter sollte sich aber der Tatsache bewusst sein, dass das Unfallrisiko mit dem Motorrad im Vergleich zum Auto deutlich größer ist. Außerdem verfügt es nicht über dieselben Sicherheitsmaßnahmen, um die Fahrerin (und das Kind) im Falle eines Unfalls zu schützen. Das Verletzungsrisiko ist mit dem Motorrad schlicht höher, als wenn sie schwanger Auto fährt. Hier gilt es deshalb wiederum, zwischen Fahrspaß und Sicherheit abzuwägen.

Die Sicherheit steht natürlich an erster Stelle, wenn es darum geht, während der Schwangerschaft Motorrad zu fahren. Allerdings kann es sich als sehr schwierig erweisen, mit wachsendem Bauch die passende Schutzkleidung zu finden. Schnell werden Jacke, Hose und vor allem der Nierengurt zu eng, die die Biker schützen sollen. Und ein Motorradunfall ohne Schutzkleidung kann erheblichen Schaden anrichten.

Schwanger Motorradfahren: Wann Sie es besser bleiben lassen

Sie können Ihren Frauenarzt fragen, ob Sie das Motorradfahren während der Schwangerschaft unterlassen sollten.

Sie können Ihren Frauenarzt fragen, ob Sie das Motorradfahren während der Schwangerschaft unterlassen sollten.

Während manche Frauen in der Schwangerschaft regelrecht aufblühen und kaum über Probleme berichten, haben andere mit Widrigkeiten wie Übelkeit, Rückenschmerzen und Migräneanfällen zu kämpfen. Zählen Sie zu der Gruppe, die unter Komplikationen leidet, sollten Sie schwanger das Motorradfahren unterlassen, da das Unfallrisiko für Sie und Ihr Kind einfach zu groß ist.

Auch wenn die Schwangerschaft schon weiter fortgeschritten ist, so in etwa ab dem dritten oder vierten Monat, fällt es den Frauen erfahrungsgemäß schwer, mit dem Motorrad sicher am Straßenverkehr teilzunehmen. Durch den wachsenden Babybauch und die in dieser Zeit ausgeschütteten Hormone ist es für sie zunehmend schwierig, mit der schweren Maschine das Gleichgewicht zu halten. Das Risiko für einen Sturz steigt mit wachsendem Bauchumfang.

Ob Schwanger-sein und Motorradfahren im Zusammenspiel funktioniert, hängt auch maßgeblich von dem gefahrenen Motorrad ab. Handelt es sich dabei um eine Maschine, die starke Vibrationen erzeugt, kann dies – insbesondere in den ersten Wochen und Monaten – unter Umständen fatale Folgen haben. Durch die Erschütterungen können Blutungen und sogar Wehen ausgelöst werden. Zu solch stark vibrierenden Motorrädern, von denen Schwangere die Finger lassen sollten, zählen z.B. Einzylinder ohne Ausgleichswelle und Chopper mit Starrahmen.

Treffen folgende Bedingungen auf Sie zu, sollten Sie, wenn Sie schwanger sind, das Motorradfahren einstweilen aufgeben:

  • In Ihrer Schwangerschaft treten Komplikationen auf.
  • Sie fahren eine stark vibrierende Maschine.
  • Sie haben durch die fortgeschrittene Schwangerschaft Probleme, das Gleichgewicht zu halten.
  • Sie besitzen keine passende Schutzkleidung.

Über den Autor

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Anh P.

Anh hat eine journalistische Ausbildung absolviert und verstärkt unsere Redaktion seit 2018. Ihre Ratgeber befassen sich u. a. mit Verkehrsverstößen, Fragen zum Bußgeldverfahren und Tipps zur Fahrzeugpflege. Außerdem verfasst sie Pressemitteilungen und unterstützt uns als Lektorin.

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